Nackter Boden ist etwas, das in der Natur nicht lange geduldet wird. In kürzester Zeit siedeln sich auf nackter Erde immer Pflanzen an, um diesem Missstand entgegen zu wirken. Nur im Gemüsegarten soll zwischen den Tomaten, Erbsen oder Salatköpfen nichts wachsen? Das funktioniert nur dann, wenn der Boden auf auf andere Art bedeckt ist. Das Zauberwort lautet: Mulchen.
Den Boden mit organischen Materialien zu bedecken, hat viele positive Effekte. Zum einen wird die Feuchtigkeit besser im Boden gehalten, weil der Boden durch das Mulchmaterial beschattet und somit die Verdunstung reduziert wird. Zum anderen schützt eine Mulchschicht den Boden auch bei starkem Regen, bietet weniger Beikräutern die Gelegenheit zu keimen und fördert das Bodenleben.
Auf jeden Fall solltest du daher nackte Erde in deinem Garten mit einer Mulschschicht bedecken, nicht nur im Gemüsegarten, sondern auch unter Sträuchern oder Stauden und auf Baumscheiben, die du von Bewuchs freihalten willst. Einige Fehler solltest du dabei aber nicht machen, sonst kann das Mulchen deinen Pflanzen sogar schaden!
Vermeide diese 5 Fehler beim Mulchen, damit dein Garten gut gedeiht
Fehler 1: dick mit Rasenschnitt mulchen
Rasenschnitt fällt in nahezu jedem Garten an und eignet sich grundsätzlich perfekt zum Mulchen. Wenn du aber eine zu dicke Schicht davon als Mulch aufbringst, passiert es leicht, dass dein Mulchmaterial zu schimmeln oder faulen beginnt. Gefährlich kann es sogar werden, wenn du einen ganzen Haufen frischen Rasenschnitt irgendwo platzierst. In dessen Inneren können nämlich ziemlich hohe Temperaturen entstehen! Schlimmstenfalls fackelst du dann einen Teil deines Gartens ab …
Besser: Frischen Rasenschnitt nur dünn, dafür aber öfter auftragen!
Fehler 2: Samen tragende Pflanzen zum Mulchen verwenden
Grundsätzlich kannst du alles, was im Garten an organischem Material anfällt, zum Mulchen verwenden: Die äußeren Salatblätter, die sonst auf dem Kompost landen würden, Rhaberberblätter, das Herbstlaub deiner Bäume und Sträucher, aber auch die Pflanzen, die du nicht auf deinen Beeten wachsen lassen willst. Jätgut lässt sich wunderbar zum Mulchen verwenden! Hat dein Löwenzahn aber schon Samenstände ausgebildet, solltest du ihn lieber nicht auf deine Beete legen, außer du möchtest eine Löwenzahnplantage anlegen.
Oftmals wird geraten, Samen tragende Beikräuter im Hausmüll zu entsorgen. Nachhaltig ist das nicht!
Besser: Samentragende Pflanzen möglichst heiß kompostieren und dann den Kompost im Garten verteilen. Oder in einer wilden Ecke einen Komposthaufen mit Samen tragenden Pflanzen anlegen.
Fehler 3: mit dem falschen Material die falschen Pflanzen mulchen
Rindenschnitzel und Holzhackschnitzel werden oft als Allheil-Mulchmittel abseits des Gemüsegartens angepriesen. Frisch gepflanzte Hecke? Schmeiß ein paar Säcke Rindenmulch drunter! Obstbaum? Ebenso! Aber Achtung: Insbesonders Rindenschnitzel, aber auch Holzhackschnitzel, lassen den Boden sauer werden. Das vertragen nicht alle Pflanzen! Stachelbeeren zum Beispiel mögen Rindenmulch gar nicht und reagieren darauf mit Blattabwurf und Komplettverweigerung. (Man frage bitte nicht, woher wir das wissen …)
Besser: Verwende Rindenmulch unter Heidelbeeren (da gerne das sauerste Zeug, das du finden kannst!), unter Hortensien, Rhododendren und anderen Moorbeetpflanzen. Oder mulche damit deine Wege und Sitzplätze!
Fehler 4: denken, dass du nie mehr jäten musst
Ja, eine Mulschschicht kann dabei helfen, das Aufwachsen unerwünschter Beikräuter zu verhindern, weil sie ihnen das Licht zum Keinem nimmt oder eine undurchdringlich dicke Schicht bildet. Aber hast du schon einmal eine Löwenzahnpflanze durch Asphalt wachsen sehen? Löwenzahn lacht über Mulch! Abgesehen davon fallen auch oben auf die Mulchschicht immer wieder Samen, und die keimen dort sehr gut.
Besser: Freu dich über die lockere Erde unter deiner Mulchschicht, die dir das Jäten enorm erleichtert, weil du deine Beikräuter schön samt Wurzel herausziehen kannst.
Fehler 5: davon ausgehen, dass Mulch als Dünger wirkt
Wenn organisches Material zersetzt wird, entsteht dabei Kompost und damit Dünger – so einfach ist das. Oder doch nicht? Verrottendes Material entzieht dem Boden während dieses Prozesses bestimmte Nährstoffe! Sonst würde die Verrottung nicht funktionieren. Du kannst dich also nicht darauf verlassen, dass Mulch gleichzeitig deine Pflanzen auch düngt!
Besser: Kompostiere separat und verteile den Kompost in deinen Beeten oder gleiche den Nährstoffhaushalt zB mit Hornspänen aus.
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