Im Garten ist alles braun und grau, doch am Waldrand leuchtet es von einem Tag auf den anderen sonnengelb auf: die Hasel blüht! Die Zeigerpflanze Hasel kündigt im phänologischen Kalender den Vorfrühling an. Zeit, ins Gartenjahr zu starten!
Bevor noch das Laub austreibt, oft schon im späten Herbst, zeigen sich am Haselstrauch dünne gelbe „Würstchen“, die Haselkätzchen. So nennt man die männlichen Blüten des Haselnussstrauchs. Die weiblichen Blüten, aus denen später die Haselnüsse entstehen, sind rot, klein und unscheinbar und sitzen oberhalb der männlichen Blüten. Im Jänner oder Februar wachsen die Haselkätzchen zu ihrer vollen Größe von bis zu 10 cm heran und beginnen, Blütenstaub zu bilden. Geht der Wind, wehen oft ganze Blütenstaubwolken davon. Ein untrügliches Zeichen, dass der Vorfrühling begonnen hat!
Gartenarbeiten im Vorfrühling
- Im Garten kommt jetzt die Zeit des großen Aufräumens. Trockene Stauden und Gräser, die du im Herbst als Versteck für Insekten stehen gelassen hast, kannst du jetzt zurückschneiden. Sei dabei vorsichtig, damit du den Neuaustrieb, der sich vielleicht schon zeigt, nicht beschädigst.
- Von Beerensträuchern kannst du jetzt Steckhölzer schneiden, um sie zu vermehren.
- Deine Kübelpflanzen freuen sich, wenn du sie nun ein wenig heller stellst. Du kannst sie auch schon umtopfen und zurückschneiden, wenn nötig.
- Auch frühe Aussaaten im Haus sind schon möglich. Chili und Paprika, Kohlrabi, Physalis, Frühkraut und Sommerlauch können bereits in die Erde. Achte aber darauf, dass deine Pflänzchen genug Licht bekommen und nicht zu warm stehen. Wenn du kein sonniges Südfenster in einem mäßig warmen Raum zur Verfügung hast, warte mit deinen Aussaaten lieber noch ein wenig!
- Im Frühbeet kannst du bereits Salat säen und dich auf eine baldige Ernte freuen. Auch Ringelblumen können jetzt schon gesät werden.
- Selbst im Gemüsebeet kannst du bereits aktiv werden. Erbsen zum Beispiel lassen sich jetzt schon aussäen. Selbst wenn noch einmal Schnee fällt, ist frühen Sorten das vollkommen egal.
Die Zeigerpflanze Hasel mit ihrer Haselblüte zeigt den Beginn des Vorfrühlings an. Beendet ist diese Jahreszeit laut phänologischem Kalender, wenn die Palmkätzchen an den Salweiden gelb zu blühen beginnen. Dann folgt der Erstfrühling, die zweite von zehn Jahreszeiten im phänologischen Kalender.
Der phänologische Kalender ist immer präzise, denn er richtet sich nach den Gegebenheiten des jeweiligen Gartens. Du kannst ihn dir kostenlos als PDF-Datei herunterladen.
Bienen freuen sich über die Blüte der Zeigerpflanze Hasel – Allergiker jedoch weniger
Für Bienen und andere Insekten ist die Haselblüte eine der ersten Futterquellen im Jahr. Sie holen sich den Pollen und stärken sich damit nach dem langen Winter. Pollen tragen nur die männlichen Blüten der Hasel. Die kleinen roten Weiblichen Blüten sind für Insekten daher völlig uninteressant.
Allergiegeplagte Menschen können meist ohne hinzusehen bestimmen, wann die Zeigerpflanze Hasel blüht, weil sie auf den Pollenflug mit Symptomen wie Schnupfen und tränenden Augen reagieren. Für alle anderen kann die Hasel aber eine wertvolle Ergänzung der Hausapotheke sein und auch in der Küche Verwendung finden.
Haselkätzchen in der Küche
Dass man die Haselnuss zum Backen, im Müsli oder als Knabberei verwenden kann, sollte den meisten nichts Neues sein. Doch auch die Haselkätzchen, die im Frühling den Strauch zieren, kann man kulinarisch verwenden: Man kann sie trocknen und zu Mehl vermahlen.
In der Hausapotheke kann man die Haselkätzchen als Tee verwenden. Haselkätzchentee wirkt schweißtreibend und kann zur Unterstützung bei Erkältungen getrunken werden.
Wusstest du?
- Pflanzen, die männliche und weibliche Blüten an einem Strauch tragen, nennt man „zweihäusig“.
- Am Johannistag geschnittene Haselzweige verwenden Kundige noch heute als Wünschelruten.
- Allergiker, die auf die Haselpollen reagieren, sollten auch beim Verzehr von Haselnüssen und anderen Nüssen vorsichtig sein.
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