„Weißt du,“ erklärte Labkraut, „ihr Menschen habt da so einen Spruch: Der Deixl scheißt immer auf den gleichen Haufen.“
So treuherzig blickte er mich an, dass ich trotz meiner Tränen lachen musste. In letzter Zeit war einiges los gewesen. Doch die Vorstellung eines kleinen, dürren, roten Teufelchens, dass sich alle Mühe gab, noch eins draufzusetzen, war einfach zu komisch.
„Der muss ganz schön Dünnpfiff gehabt haben,“ schmunzelte ich.
Jetzt grinste auch Labkraut, zufrieden, dass er mich ein bisschen aufgeheitert hatte.
„Das Gute an dem ganzen Haufen ist, dass du ihn jetzt auf den Kompost packen kannst.“ Der kleine Kobold zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Dann wird daraus Dünger – und was für einer! Da kann viel Schönes drauf wachsen.“
Trösten konnte er, der Labkraut. Doch ganz überzeugt war ich noch nicht. „Woher weiß ich denn, dass das Teufelchen jetzt ausg’schissen hat?“, fragte ich.
„Na, das ist doch ganz einfach!“, lachte Labkraut: „Du fütterst es einfach nicht mehr.“
„Und was frisst so ein Teufelchen?“, fragte ich.
„Angst und Sorgen,“ antwortete der Kobold. „Hör auf, dir Sorgen zu machen und konzentrier dich auf das, was wachsen soll.“
„Traurig bin ich aber immer noch,“ schniefte ich.
„Darfst du ja auch sein,“ lächelte Labkraut. „Jedes Blümchen braucht zum Gedeihen nicht nur Sonnenschein, sondern auch ein bisschen Wasser.“
„Du, schau mal!“, bemerkte ich da. „Zeigt sich da schon das erste Grün?“
„Tatsächlich.“ bestätigte Labkraut. „Na siehst du: Es ist alles gut.“
Schreibe einen Kommentar