Jedes mal, wenn wir grillen, freue ich mich darüber, für die Gemüsebeilage nur schnell in den Garten huschen zu müssen: Zucchini, Paprika oder Erdäpfel, irgendwas ist immer erntereif. Vom Beet auf den Grill – herrlich!
Blöd nur, wenn ich in meiner Begeisterung mal wieder die Kräuter zum Würzen meines Gemüses vergessen hab. Aber damit ist jetzt Schluss! Denn jetzt haben wir unsere Grillkräuter in Reichweite des Grills, und es hat keine zehn Minuten gedauert, den Kräutergarten anzulegen!
Grillkräuter aussuchen – mediterran wollen wir es haben!
Ich verwende beim Grillen am liebsten mediterrane Kräuter: Oregano, Rosmarin und Thymian sind die Favoriten. Trifft sich gut, denn diese drei vertragen sich wunderbar. Sie mögen es gerne eher trocken und lieben mageren Boden. Je sandiger und steiniger, desto besser.
Thymian
Er ist ein Klassiker unter den Grillkräutern. Thymian schmeckt intensiv würzig und hat ein fast süßliches Aroma. Man kann ihn für Marinaden verwenden, er passt aber auch sehr gut zu Gemüse. Geheimtipp: Ziegenkäse mit Honig und Thymian – sensationell!
Weil Thymian nicht so leicht verbrennt wie andere Kräuter, kann man ihn auch auf die Glut legen und das Grillgut mit dem Rauch aromatisieren. Außerdem macht er sich sehr gut in der Kräuterbutter.
Rosmarin
Er darf in der mediterranen Sommerküche nicht fehlen und gehört somit auch beim Grillen einfach dazu. Wie Thymian kann man ihn in Marinaden verwenden oder ganze Zweige auf die Glut legen.
Ganze Zweige kommen ebenfalls zum Gemüse, so lässt sich der intensive Geschmack besser dosieren. Wer es weniger „rosmarinig“ mag, entfernt den Zweig einfach vor dem Servieren. Zu Fisch passt Rosmarin besonders gut.
Geheimtipp: Die festen Stiele lassen sich auch als Spieße für Tomaten, Zucchini oder Grillkäse verwenden!
Oregano
Als Dritten im Bunde haben wir Oregano ausgesucht. Er darf in der Mittelmeerküche ebenfalls nicht fehlen. Wer Pizza vom Grill mag, kommt ohne Oregano für die Sauce nicht aus. Ebenso wie Rosmarin und Thymian liebt Oregano trockenen und mageren Boden. So passen die ausgesuchten Kräuter im Topf und auf dem Teller perfekt zusammen.
Material sammeln – Grillkräuter brauchen nicht viel Platz
Was wir außer den Kräutern noch brauchten, war ein passendes Gefäß. Im unerschöpflichen Fundus alten Krempels auf dem Landsitz fand sich ein rustikaler Pflanztopf aus Holz, der schon etliche Jahre auf dem Buckel hat. Perfekt für unsere Grillkräuter und genau passend zur ebenso rustikalen Grillecke! Etwas Schotter und der Rest Anzuchterde vom Frühjahr, und es konnte schon losgehen.
Wichtig war, dass der Pflanztopf ein Loch im Boden hat, damit Gieß- und Regenwasser ungehindert abfließen kann. Staunässe tut mediterranen Kräutern nicht gut. Zudem kam eine Drainageschicht aus Schotter in den Pflanztopf. Darüber gaben wir Anzuchterde. Sie ist nicht so nährstoffreich wie normale Pflanzerde.
Nun durften die Grillkräuter einziehen. Die Erde dazwischen haben wir mit Steinen abgedeckt. Sie speichern Wärme und heizen den mediterranen Sonnenliebhabern schön ein. Außerdem halten sie neugierige Kinderhände davon ab, die Erde aus dem Kübel zu graben. Ein Stück Altholz als Deko, angießen – fertig ist der Kräutergarten!
Tipps & Tricks
- Wenn du einen ähnlichen Kräutergarten im Kleinformat anlegen möchtest, dann achte darauf, dass die ausgewählten Kräuter ähnliche Vorlieben haben, was Wasserversorgung und Sonne betrifft. Such einen Standort, der diesen Ansprüchen entgegenkommt und wähle entsprechendes Substrat.
- Überlade dein Pflanzgefäß nicht! Deine Grillkräuter sollen genug Platz zum Wachsen haben. Lass dich nicht von winzigen Kräutern im Topf in die Irre führen, sondern berücksichtige, wie groß sie werden, wenn sie ausgewachsen sind.
- Eine Mulchschicht aus Schotter oder größeren Steinen verhindert, dass sich unerwünschte Beikräuter ansiedeln.
- Gieße deine Kräuter nach dem Pflanzen gut an. Später muss du mediterrane Kräuter relativ wenig gießen, bei extremer Trockenheit sind aber auch mediterrane Kräuter im Topf über einen gelegentlichen Schluck Wasser sehr glücklich.
Schreibe einen Kommentar