Kröten im Naturgarten: Wie sie leben, was sie für dich tun können und warum du nicht an ihnen lecken solltest

Als wir zum ersten Mal einer Kröte Aug‘ in Aug‘ gegenüberstanden, war unsere Freude darüber, dass diese bemerkenswerten Tiere bei uns im Garten wohnen wollen, riesengroß. Kröten im Garten sind nämlich ein wahres Geschenk: Sie fressen Schnecken und andere lästige Krabbler und tragen so zum ökologischen Gleichgewicht im Garten bei.

Kröte am Landsitz
Schau mir in die Augen, Kleines!

Das Leben der Kröten

Erdkröten sind in Europa relativ häufig, gehören aber trotzdem zu den gefährdeten Arten. Ihre warzige Haut ist graubraun bis olivgrün und sie haben auffällige Augen mit quergeschlitzten Pupillen, mit denen die nachtaktiven Tiere im Dunkeln hervorragend sehen können. Tagsüber verstecken sich die Tiere gern in Laubhaufen, unter Steinen oder in Erdlöchern. Im Winter graben Kröten sich in der Erde ein, um vor Frost geschützt zu sein, und halten Winterruhe.

Ein Krötenleben beginnt als Kaulquappe in einem Laichgewässer. Daraus entwickeln sich die Jungtiere, bevor sie als „fertige“ Kröten an Land gehen. Erwachsene Kröten kehren zur Eiablage immer wieder zurück an ihren Geburtsort. Gefährdet sind Kröten bei uns unter anderem deshalb, weil viele ihrer Laichgewässer verschwinden, weil gebaut wird oder Tümpel zugeschüttet werden. Auch dem Straßenverkehr fallen viele Tiere auf ihrer jährlichen Wanderung zu den Laichgewässern zum Opfer.

Kröten im Garten

Wasser

Du musst nicht unbedingt einen Teich im Garten haben, damit Kröten bei dir wohnen wollen, auch wenn das natürlich optimal wäre. Zum Laichen kehren deine Kröten im Garten ohnehin an ihren Geburtsort zurück. Sorg aber dafür, dass sie an verschiedenen Stellen Wasser finden, indem du flache Schalen oder ähnliche Gefäße aufstellst, aus denen die Kröten leicht wieder herausklettern können. Vögel und Insekten freuen sich über solche Wasserstellen auch!

Kröten im Garten funktioniert auch ohne Teich
Stauden und Gräser, unter denen sie sich verstecken können und wo sie Schatten finden, brauchen Kröten im Garten unbedingt.

Unterschlupf

Versteckmöglichkeiten kannst du den Tieren ganz leicht bieten: Kröten mögen es gerne kühl und feucht. Deshalb wohnen sie gerne am Ufer von Gartenteichen, in schattigen und dicht bewachsenen Beeten und in Kellerräumen, zu denen sie Zugang haben. Auch unter Holzhaufen, unter Steinen oder Laub verstecken sie sich gerne. Vor allem im Winter sind Kröten auf frostsichere Plätze, an denen sie ihre Ruhe haben, angewiesen. Plane Totholzhaufen, Laubhaufen und Steinburgen als Designelemente in deinem Garten ein und warte mit dem Zurückschneiden deiner Stauden bis zum Frühling.

Nahrung

Futter brauchen die Tiere natürlich auch, und das finden sie problemlos, wenn in deinem Garten viel los ist, was Insekten, Schnecken und Larven angeht. Das sind für Kröten richtige Leckerbissen. Kröten im Garten sorgen mit ihrem Apettit dafür, dass deine Schneckenpopulation nicht explodiert und sie selbst sind (im schlechtesten Fall für die Kröte) Futter für andere Tiere wie Schlangen und Vögel. Auch unsere Hühner haben wir schon mit einer Kröte als Beute erwischt …

Der perfekte Krötenteich

Wenn du einen Teich in deinem Garten anlegen willst, kannst du einige Punkte beachten, damit Kröten ihn super finden:

  • Gestalte die Uferzone möglichst flach und sorge für eine Bepflanzung, die den Tieren Versteckmöglichkeiten bietet.
  • Plane flache Wasserzonen für die Eiablage ein und Wasserpflanzen als Versteck und zur Reinigung des Wassers.
  • Ein reges Teichleben dient den Kröten und ihren Kaulquappen als Nahrungsquelle.
  • Eine vielfältige Bepflanzung bietet den Tieren Versteckmöglichkeiten und hält das Wasser sauber und im Gleichgewicht.
  • Keine Pestizide im Garten! Aber das ist im Naturgarten ohnehin Voraussetzung.
  • Lass deinen Teich möglichst in Ruhe und stör das Leben darin nicht.
Kröten sollte man nie mit der bloßen Hand berühren. Sie sondern über die Haut eine giftige Substanz ab.

Kröten, Magie und der Psychotrip

Kröten sondern über ihre Haut eine giftige Substanz ab. Es wäre ja sehr interessant, zu erfahren, wer als erster darauf gekommen ist, dass dieses Gift high macht … und wie diese Person das herausgefunden hat. Leider ist das nicht überliefert und du solltest jetzt auch nicht deinen Garten nach Kröten durchsuchen, um daran zu lecken. Das könnte zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen! Darum solltest du Kröten auch nicht mit der bloßen Hand berühren, zum Beispiel wenn du ihnen auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über eine Straße helfen willst.

In der Mythologie haben Kröten einen festen Platz. Sie wurden schon in alter Zeit als Begleiter von Hexen und Zauberern dargestellt, mussten als Zutat für vermeintliche Zaubertränke herhalten und in manchem Märchen sind sie verwandelte Menschen. Sogar Zauberkräfte sollen die Tiere haben. Vielleicht liegts ja an den wunderschönen Kröten-Augen, dass ihnen so viel Magie zugesprochen wird?


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