Pflanzenportrait: Küchenschelle

Heute möchte ich euch eine meiner Lieblingsblumen im Frühlingsgarten vorstellen: Die Küchenschelle oder lateinisch „Pulsatilla“. Diese hübsche Pflanze gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist in vielen Gärten anzutreffen.

Die Küchenschelle ist unter verschiedenen Namen bekannt. Der botanische Name „Pulsatilla“ leitet sich von dem lateinischen Wort „pulsare“ ab, was so viel wie „zittern“ oder „pochen“ bedeutet und auf die anmutigen Blütenbewegungen der Pflanze anspielt. Daneben ist die Pulsatilla auch unter dem Namen „Kuhschelle“ oder „Kühchenschelle“ bekannt. Dieser Name geht auf eine alte Sage zurück, wonach die Glockenblüten der Pulsatilla als Schelle für die Kuhherde verwendet wurden. Auch der Name „Osterblume“ ist geläufig, da die Pflanze um Ostern herum ihre prächtigen Blüten öffnet. In manchen Regionen wird die Küchenschelle auch „Schlüsselblume“ genannt, da die Form ihrer Blätter an einen Schlüssel erinnert.

Wuchs und Blüte der Küchenschelle

Die Pulsatilla bildet eine aufrechte Staude, die zwischen 15 und 40 cm hoch werden kann. Sie hat zarte, fedrige Blätter und bildet von April bis Mai eine Vielzahl an Blüten aus. Diese sind in verschiedenen Farben wie Weiß, Rosa oder Lila erhältlich und haben einen Durchmesser von bis zu 8 cm. Besonders hervorzuheben sind die langen, silbernen Haare an den Blütenstängeln, die für einen ganz besonderen Effekt sorgen.

Die nahezu unverwüstliche Küchenschelle ist eine meiner Lieblingspflanzen am Landsitz.

Dekorative Puschel

Die Samenstände der Küchenschelle sind ebenso dekorativ wie ihre Blüten. Nach der Blütezeit bilden sich die charakteristischen, behaarten Samenstände, die lange an der Pflanze haften bleiben. Diese können in verschiedenen Farben, wie silbrig oder gräulich-braun, erscheinen und tragen somit auch im Herbst und Winter zur Zierde im Garten bei. Die Samenstände können auch für dekorative Zwecke in Trockensträußen verwendet werden und verleihen diesen eine besonders natürliche Note. Für den Gartenbesitzer bieten die Samenstände der Küchenschelle somit eine zusätzliche Möglichkeit, die Schönheit dieser Pflanze zu genießen.

Die puscheligen Samenstände der Küchenschelle machen fast das ganze Jahr über etwas her und lassen sich auch in Trockensträußen gut verwenden.

Standortvorlieben der Küchenschelle

Die Küchenschelle bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Dabei ist es wichtig, dass der Boden locker und humusreich ist. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Pflanze sonst schnell faulen kann. Wichtig ist auch, dass die Küchenschelle nicht zu viel gedüngt wird, da sie ansonsten schnell zu üppig wächst und ihre Blütenpracht verliert.

Vermehrung

So viel steht zu diesem Thema im Lehrbuch: Die Vermehrung der Küchenschelle erfolgt am besten durch Aussaat im Herbst oder im Frühling. Die Samen sollten dabei etwa einen Zentimeter tief in die Erde eingebracht werden. Die Keimung dauert meistens zwischen zwei und drei Wochen. Wenn die Pflanzen groß genug sind, können sie dann im Garten oder in Töpfen weiterwachsen. Eine Vermehrung durch Teilung ist auch möglich, sollte jedoch mit Vorsicht durchgeführt werden.

Aber pst – faule Gärtner wie ich lassen einfach die Samenstände stehen und begrüßen die Küchenschelle dort, wo sie sich von selbst ansiedelt. Sie versamt sich nämlich gerne und leicht!

Giftige Schönheit

Ein wichtiger Punkt, der bei der Beschäftigung mit der Küchenschelle nicht unerwähnt bleiben sollte, ist ihre Giftigkeit. Die Pflanze enthält sogenannte Protoanemonine, die bei Berührung oder Verzehr zu Hautreizungen, Rötungen und Blasenbildung führen können. Auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können bei Verzehr auftreten. Daher sollte man unbedingt darauf achten, die Pulsatilla nicht in die Hände von Kindern gelangen zu lassen und bei der Gartenarbeit Handschuhe zu tragen.

In der Homöopathie wird die Küchenschelle, wie viele giftige Pflanzen, jedoch als Heilmittel eingesetzt, vor allem bei Erkrankungen des Nervensystems oder bei Schlafstörungen. Auch in der Volksmedizin hat man sie früher gerne bei Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden verwendet. Wegen ihrer Giftigkeit sollte man die Küchenschelle aber nicht zur Selbstmedikation verwenden!

Die Küchenschelle als Bienenfutter

Die Pulsatilla ist nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Die Pflanze produziert viel Nektar und Pollen, wodurch sie als wichtige Trachtpflanze für Wildbienen, Hummeln und andere bestäubende Insekten gilt. Besonders im zeitigen Frühjahr, wenn die Küchenschelle zu blühen beginnt, finden die Insekten oft noch nicht genügend Nahrung, um ihren Stoffwechsel anzukurbeln. Die Pulsatilla stellt in dieser Zeit eine wertvolle Nahrungsquelle dar und trägt somit zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Gartenbesitzer können somit nicht nur sich selbst, sondern auch der Natur etwas Gutes tun, indem sie der Pulsatilla in ihren Garten einen Platz geben.

Die Küchenschelle gibt es in verschiedenen Farbschattierungen von violett über rot bis rosa, aber auch in weiß schaut sie toll aus.

Die Küchenschelle eignet sich hervorragend als Steingartenpflanze. Aufgrund ihrer kompakten Größe und der schönen Blütenpracht eignet sie sich perfekt für die Gestaltung von Steingärten oder Trockenmauern. Hier kommt die Pflanze besonders gut zur Geltung und bildet mit anderen Steingartenpflanzen eine harmonische Einheit. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass der Boden gut durchlässig und nicht zu nährstoffreich ist. Auch eine ausreichende Sonneneinstrahlung ist für eine gesunde Entwicklung der Küchenschelle wichtig. Mit ihrem besonderen Charme und ihrer widerstandsfähigen Natur ist sie eine tolle Ergänzung für jeden Steingarten.

Ich finde, dass die Küchenschelle eine ganz besondere und faszinierende Pflanze ist. Mit ihren zarten Blüten und den silbernen Haaren an den Stängeln ist sie ein echter Blickfang im Garten zu einer Zeit, in der sonst oft noch kahle Erde vorherrscht. Die Pflanze ist pflegeleicht und kann in verschiedenen Gartenbereichen eingesetzt werden, sei es als Bodendecker, in Steingärten oder auch im Blumenbeet. Die anmutigen Blüten in verschiedenen Farben und Formen bringen eine herrliche Frühlingsstimmung in den Garten und ziehen Blicke auf sich. Dabei sollte jedoch die Giftigkeit der Pflanze beachtet werden und man sollte darauf achten, dass sie nicht in die Hände von Kindern gelangt. Wer sich jedoch an ein paar einfache Pflegehinweise hält, wird lange Freude an der Küchenschelle haben.


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