Erdbeeren, Ribisel, Kirschen – im Juni gibt es jede Menge frische Früchte, die sich hervorragend für Marmelade eignen. Wie du ganz einfach Marmelade selber kochen kannst, zeige ich dir hier. Mit diesem Grundrezept kriegst du es locker selber hin!
Marmelade, Konfitüre oder Gelee?
Am schwierigsten beim Marmelade kochen sind die Begrifflichkeiten. Genau genommen kochst du aus Kirschen, Erdbeeren, Ribiseln und Co nämlich gar keine Marmelade, zumindest laut EU. Seit einiger Zeit darf sich „Marmelade“ in der EU nämlich nur ein Fruchtaufstrich aus Zitrusfrüchten nennen. Alles andere heißt offiziell „Konfitüre“. Außer, der Fruchtaufstrich wird aus Fruchtsaft hergestellt, dann handelt es sich um Gelee. Alles klar?
Als überzeugte Österreicherin und ziemlicher Sturschädel ist mir das aber „wurscht“, bei mir heißt Marmelade noch immer Marmelade. 😉
Nachdem das jetzt geklärt wäre, kommen wir zum einfachen Teil: lass uns deine erste Marmelade selber kochen!
Das solltest du bereitstellen
- Obst nach Wahl
Du kannst deine Marmelade sortenrein kochen oder verschiedene Obstsorten miteinander mischen. Zusätzlich kannst du deine Marmeladekreation mit Kräutern und Gewürzen verfeinern. Hast du zum Beispiel schon einmal Pfirsichmarmelade mit Thymian probiert oder Kirschen-Zimt-Marmelde? Ein Genuss! - Gelierzucker
Ich verwende am liebsten Gelierzucker 2:1, das bedeutet, auf 2 kg Früchte kommt 1 kg Zucker. - Saubere Gläser mit Schraubdeckel
Bereite sie vor, indem du die sauberen Gläser und Deckel noch einmal mit ganz heißem Wasser ausspülst. Du kannst sie auch mit Schnaps ausspülen. Auskochen erspare ich mir, weil die Marmelade ohnehin kochend heiß eingefüllt wird. - Kochlöffel, Schöpfer, eventuell Schaumkelle
- Pürierstab
- Teller
Den brauchst du für die Gelierprobe. Gib ihn in den Kühlschrank, damit er später schön kalt ist und deine Marmelade für die Gelierprobe schneller abkühlt. - Trichter mit großer Öffnung
Marmelade selber kochen: 3 Schritte zum Erfolg
Schritt 1: Bereite deine Früchte vor
Wer Marmelade selber kochen will, braucht zuerst mal Obst. Idealerweise kommt es aus deinem eigenen Garten. Du kannst aber auch in der Nachbarschaft herumfragen, ob jemand Obst abzugeben hat. Unser Kirschbaum zum Beispiel trägt in guten Jahren weit mehr, als wir selbst verbrauchen können. Dann wird gerne geteilt!
Wasche das Obst, aber achte dabei darauf, dass sich das Obst nicht mit Wasser vollsaugt. Erdbeeren reinigst du zum Beispiel lieber unter fließendem Wasser.
Entferne Stiele, Kerne und Kerngehäuse. Ribisel und Himbeeren haben ganz kleine Kerne. Wenn sie dich in der Marmelde stören, musst du die Früchte durch ein Sieb passieren. Ich lass sie aber immer dabei.
Schneide größere Obstsorten in kleinere Stücke.
Jetzt kommt der Gelierzucker dazu. Gib deine Früchte in einen großen Kochtopf und vermische sie mit dem Gelierzucker. Gib auch gleich, wenn du magst, deine Kräuter oder Gewürze dazu.
Du kannst deine Frucht-Zucker-Mischung einige Stunden stehen und durchziehen lassen. Meistens fehlt mir dazu die Geduld und ich lege gleich los mit dem Marmelade kochen.
Schritt 2: Marmelade kochen
Jetzt kommt der lustige Teil: Stell deinen Fruchtansatz auf den Herd und koche die Masse auf. Du kannst jetzt auch mit dem Pürierstab große Fruchtstücke zerkleinern und deine Marmelade genau so fein pürieren, wie du es gern magst.
Wenn sich auf der Oberfläche deiner Marmelade Schaum bildet, kannst du den mit einer Schaumkelle abschöpfen. Aber nicht entsorgen! Das Zeug schmeckt soooo gut, entweder pur oder mit Joghurt vermischt.
Lass deine Marmelade einige Minuten sprudelnd kochen. Immer schön rühren, dann brennt nichts an. Du findest auf der Verpackung des Gelierzuckers immer Angaben zur nötigen Kochzeit.
Mit einer Gelierprobe kannst du überprüfen, ob deine Marmelade schon fertig ist: Gib einige Tropfen Marmelade auf einen kalten Teller. Wenn die abgekühlte Marmelade fest genug ist, kannst du sie abfüllen.
Schritt 3: Ab ins Glas
Fülle die fertige Marmeldade kochend heiß in die vorbereiteten Gläser und schraub den Deckel schön fest drauf. Vorsicht, verbrenn dir nicht die Finger! Und achte darauf, dass die Ränder deiner Gläser ganz sauber bleiben. Eventuelle Marmeladenpatzer solltest du unbedingt abwischen.
Es folgt eine Glaubensfrage: Soll man die frisch gefüllten Gläser einige Zeit auf den Kopf stellen oder nicht? Manche sind schwer dagegen, andere schwören drauf. Ich machs, allein schon deshalb, weil ich dadurch sofort sehe, wenn ein Deckel undicht sein sollte. Also: Fertig gefüllte und verschlossene Gläser ein paar Minuten auf den Kopf stellen.
Das war’s eigentlich auch schon. Stell die Gläser wieder „richtig“ hin und lass sie abkühlen. Sie sollen ein Vakuum ziehen, das bedeutet, dass der Deckel der abgekühlten Gläser nach innen gewölbt sein muss. Gibt der Deckel deutlich nach, wenn du in der Mitte draufdrückst, ist das Glas nicht ganz verschlossen. Solche Gläser solltest du nicht einlagern, sondern gleich verbrauchen.
Wie du siehst, geht Marmelade selber kochen wirklich ruck-zuck, vor allem mit ein bisschen Übung. Ich koche oft auch kleinere Mengen Obst gleich nebenbei ein und fülle so Schritt für Schritt meinen Vorratskeller mit Köstlichkeiten für das ganze Jahr auf.
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