„Löwenzahn-Risotto? Und das schmeckt?“ Und wie! Das erste Wildgemüse im Frühling ist bei uns am Landsitz der altbekannte Löwenzahn. Er kommt ins „Risotto“ und wir bekommen den ersten Vitaminschub des Jahres – im Risotto mögen ihn sogar die Kinder!
Löwenzahn ist eines der widerstandsfähigsten Gewächse überhaupt in unseren Gärten. Sehr zum Ärger mancher Gartenbesitzer breitet er sich im Gemüsegarten, in Blumenbeeten und sogar in Pflasterfugen ungeniert aus. Im Frühling wollen die Beete von „Unkraut“ befreit werden und wir sehnen uns nach frischen Genüssen auf dem Teller. Das trifft sich doch gut! Am Landsitz ärgern wir uns deshalb auch nicht über den Löwenzahn im Blumen- oder Gemüsebeet – wir essen ihn einfach auf!
Für die Erwachsenen gibt’s, streng medizinisch genossen natürlich, den Löwenzahn als Likör. Alltagstauglich kommen die grünen Blattrosetten zusammen mit Reis auf den Tisch. Und während unsere Kinder bei so manchem „gesunden“ Essen gerne die Nase rümpfen, gibts beim Löwenzahn-Risotto keine Diskussionen – das lieben wir alle!
Löwenzahn-Risotto: So einfach holst du dir den Frühling auf den Teller
Löwenzahn ernten
Die Blattrosetten des Löwenzahns findest du fast das ganze Jahr über im Garten.
Tipp
Löwenzahn ist an der breiten Blattrosette mit den gezackten Blättern auch ohne Blüten eigentlich leicht zu erkennen, dennoch gilt auch hier: Kräuter nur dann sammeln, wenn du dir ganz sicher bist, was du vor dir hast. Einen ähnlichen Wuchs hat zum Beispiel auch das Habichtskraut.
Durchtrenne mit einem Messer die Pfahlwurzel, dann kannst du die gesamte Blattrosette ernten und hast weniger Arbeit beim Putzen. Wir verwenden dafür ein ausgedientes Küchenmesser, denn die Schneide wird nicht unbedingt schärfer, wenn man in der Erde herumsäbelt.
Löwenzahn putzen
Das Putzen der Löwenzahnrosetten geht am einfachsten, wenn du zuerst welke und unschöne Randblätter entfernst und dann das Wurzelstück so abtrennst, dass die Blattrosette auseinanderfällt. Dann in kalten Wasser mehrmals durchspülen – und fertig!
Das Löwenzahn-Risotto zubereiten
Für mein „Risotto“ brauchst du Reis, Zwiebel, Weißwein (oder einen Schuss Essig) und Suppe. Ich verwende meistens ganz normalen Reis, du kannst aber natürlich auch Risotto-Reis verwenden, um dem italienischen Original näher zu kommen.
Schneid die Zwiebel in kleine Würfel, dünste die in Öl goldgelb an. Dann gibst du den Reis dazu und lässt ihn ein wenig mitrösten. Gieße anschließend mit Weißwein auf, das gibt dem Risotto die richtige Säure. Wenn Kinder mitessen, kannst du stattdessen auch Essig verwenden, dann aber wirklich nur einen Schuss. (Wie du Apfelessig selber machen kannst, kannst du übrigens hier nachlesen!) Die Weißweinmenge ersetzt du dann mit Suppe. Salzen musst du nicht extra, die Suppe sollte salzig genug sein.
Nun lässt du auf kleiner Hitze den Reis schön die Flüssigkeit aufnehmen. Immer wieder nachgießen und immer wieder brav rühren. Wenn die Flüssigkeit aufgebraucht ist, sollte der Reis gar, aber noch bissfest sein.
Nun hebst du die gehackten Löwenzahnblätter unter – und schon kannst du servieren.
Je nach Verfügbarkeit kannst du auch andere Wildkräuter verwenden, wie zum Beispiel Bärlauch oder Knoblauchrauke.
Rezept: Löwenzahnrisotto
für 4 Personen
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 375 g Reis
- 375 ml Weißwein
- 375 ml Suppe
(für die alkoholfreie Variante ein Schuss Essig und 750 ml Suppe) - ca. zwei Handvoll Löwenzahnblätter
- Zwiebel in kleine Würfel schneiden, die Löwenzahnblätter kleinschneiden.
- In Fett die Zwiebel kurz andünsten, dann den Reis dazugeben und kurz mitrösten.
- Mit einem Schuss Weißwein oder Essig ablöschen
- Herd zurückschalten
- Flüssigkeit nach und nach angießen und unter rühren verkochen lassen.
- Am Schluss die Löwenzahnblätter unterheben.
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